Im Bamberger Kaiserdom spielte die Musik stets eine herausgehobene Rolle. Bischof Otto II. gründete im Jahr 1192 ein Domkantorat und stellte die Chormusik auf eine organisatorische Basis, die bis heute fortgeführt wird. Der Bamberger Domchor steht also in einer über 800-jährigen Tradition.
Der heutige Bamberger Domchor ist einer der wenigen noch bestehenden reinen Knabenchöre: Jungen singen die Oberstimmen, Bass und Tenor übernehmen Männer.
Die vornehmste Aufgabe des Domchores ist die Mitgestaltung der Gottesdienste des Erzbischofs und des Metropolitankapitels in der Bischofskirche. Höhepunkte sind die Messen an den hohen Festen des Kirchenjahres, an denen der Domchor gemeinsam mit Musikern der Bamberger Symphoniker repräsentative Werke der Kirchenmusik zum Erklingen bringt.
Der Domchor ist darüber hinaus in Konzerten zu hören. Besonders stolz sind die Sänger auf die mehrmalige Zusammenarbeit mit den Bamberger Symphonikern, mit denen sie etwa Carl Orffs Carmina burana unter Carl St. Clair und die Psalmensymphonie von Igor Strawinsky unter der Leitung von Michael Gielen aufführten. 2010 und 2016 übernahmen die Jungen den Knabenchorpart in Gustav Mahlers 3. Sinfonie bei Konzerten in Bamberg und Baden-Baden sowie deren Aufnahme auf CD unter Leitung von Jonathan Nott. Auch in der Saison 2018/2019 gastieren die Domchorsänger wieder mit dem gleichen Werk in der Bamberger Konzerthalle. Diesmal unter der Leitung von Jakub Hrůša.
Derzeit singen ca. 70 Jungen und Männer im Domchor. Weitere 18 Jungen bereiten sich auf das Mitsingen bei den Großen vor. Seit Mai 2022 wird der Bamberger Domchor von Domkapellmeister Vincent Heitzer geleitet.